Schlangen im Bett sind eine Unterart des Schlangentraumes. Schlangen gehören zu den wichtigsten und urtümlichsten Symbolen, die der Menschheit bekannt sind. Schon in den ersten Überlieferungen der Menschheit, wie beispielsweise dem Gilgamesch-Epos, die erhalten sind, spielen Schlangen eine besonders große Rolle.
Schlangen standen schon immer im Westen als Symbol des Chaos, des Urmeeres und der Feindschaft – nur einer der Gründe, weswegen die Verführung der Eva durch eine Schlange stattfand. Das Tier am Erdboden ist spätestens seit diesem Ereignis zu einem der gefürchtetsten und sprichwörtlich verteufelten Geschöpfe geworden.
Feindschaft zwischen dem Mensch und der Schlange
Schon mit Gen 3,14-15 wird die Feindschaft zwischen dem Menschen und der Schlange in der Kultur verdeutlicht:
„Da sprach Gott der Herr zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
Diese Feindschaft ist aber nicht nur in den monotheistischen Weltreligionen, wie Judentum, Christentum und dem Islam vertreten, sondern beispielsweise auch bei den indianischen Urvölkern Nordamerikas.
Es liegt laut der Ansicht vieler Anthropologen an der Gefahr der Schlange für den sich langsam entwickelndem Menschen. Seit den ersten Menschen in Afrika bedroht die Schlange im Unterholz bzw. im hohen Gras alle Arten von Personen.
Die Eigenarten der Schlange
Die Schlange im hohen Gras lauert ruhig auf ihre Beute und viele der Arten sind ausgestattet mit tückischen Giften, die schnell ihre Opfer lähmen oder töten können. Eine solche Kreatur übte schon immer eine Faszination, aber auch einen Hass aus. Schlangen stehen aber auch für die Wiedergeburt, wenn sie sich durch Häutung erneuern und ihre Haut abstreifen, wie man besonders im Symbol des Ouruborus erkennen kann.
Eine Schlange im Bett bezieht sich in der Traumdeutung auch auf die dunklen, gefährlichen, fleischlichen Elemente, die der Schlange als chthonisches Lebewesen zugeordnet werden. Damit stehen sie sowohl für den Tod, als auch für die Fruchtbarkeit. Schon im Altertum unterschied man böse Geister in zwei Kategorien: Schlangen und Skorpione.
Aus diesen verschiedenen zugeschriebenen Eigenheiten ergibt sich die spezielle Traumdeutung einer Schlange im Bett. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Satan als Verführer und Verderber der Menschen zu. Die Schlange übernimmt sinnbildlich die Rolle der dunklen Macht, welche die negativen Elemente im Menschen verkörpert, die nach Außen gelangen wollen.
Auch ist die Schlange ein Symbol des Phallus, steht damit stellvertretend für das erigierte, männliche Glied und somit Potenz, Kraft und Macht(ausübung). In ihr verschmelzen also weibliche wie männliche Elemente zu einer gefährlichen Mischung. Tritt die Schlange im Bett auf, so spielt die sexuelle Komponente eine überaus deutliche Rolle.
Eine Schlange im Bett deutet im Traum auf unterdrückte sexuelle Leidenschaft(en) hin
In der Traumdeutung übernimmt das Traumgesicht einer Schlange im Bett die Funktion einer Warnung an den Träumenden, nämlich einer Warnung vor einer Selbstzerstörung durch unterdrückte sexuelle Begierde und das in zweierlei Hinsicht. Zunächst erfährt der Träumende dadurch, dass sein Körper und seine Seele dem Geist einen Mangel an Sexualität und deren Ausleben mitteilen möchten.
Es kann auch als Warnung vor einer sexuellen Flaute in der Beziehung verstanden werden oder den Konflikt zwischen Moral und Verlangen symbolisieren, wobei die Schlange hierbei die dunklen, inneren Triebe des Menschen verkörpert. Zu diesen Trieben können unterdrückte sexuelle Phantasien wie BDSM, Petplay, Kleidungsfetischmus, Rollenspiel, Materialfetischmus, Gliederfetischimus (Body Worship), usw. gehören.
Dieses Verlangen muss aber nicht direkt einem deutlichen Fetisch entsprechen, sondern kann auch Bereiche umfassen, die nicht in allen Teilen der Gesellschaft zu gleichen Teilen Anklang finden, wie Piercings, Tattoos, Oral- und Analverkehr, o.ä., die aber auch der eigene Partner nicht erfüllen kann oder möchte. Auch die Furcht davor diese sexuellen Gelüste dem Beziehungspartner zu beichten, kann durch eine Schlange im Bett verdeutlicht werden.
Entscheidend ist auch in welchem Zusammenhang die Schlange mit dem Träumenden interagiert. Eine Schlange, die sich um das Glied des Mannes oder dessen Körper wickelt, kann hingegen für Unfreiheit durch sexuelle Begierde stehen. Schlangen, die anstatt Samen aus dem Glied bzw. der Vagina entspringen, symbolisiert die Kontrolle über das Verlangen.
Traumdeutung: Schlangen im Bett – Die Farbe ist entscheidend
Eine besondere Bedeutung kommt der Farbe der Schlangen in den Träumen zu. Eine Schlange im Bett ist eben nicht immer die gleiche. Farben haben eine inhärente Bedeutung in der Kultur und ihren Traditionen.
Schlange im Bett: Welche Farbe steht für welche Eigenschaft?
- Blaue Schlange: Steht für seelische Gleichgewicht, kann aber auch tiefe Ängste symbolisieren, die ans Tageslicht wollen.
- Weiße Schlange: Weiß steht für Reinheit, Frieden und Glück. Eine weiße Schlange ist eine heilende Schlange, wie im Symbol des Asklepios.
- Braune Schlange: Eine braune Schlange ist ein deutliches Warnsignal für ein „vergiftetes“ Umfeld. Der Träumende sollte sich dann hüten.
- Schwarze Schlange: Eine schwarze Schlange steht für die dunklen negativen Energie, die im Innern des Menschen eingeschlossen sind.
- Schwarz-gelbe Schlange: Eine solche Schlange ist nicht nur ein Warnsignal, sondern ein Symbol für feindlich gesinnte Mächte, wie dem Teufel oder menschlichen Verderbern.
- Grüne Schlange: Steht sowohl für Hoffnung, als auch für möglichen Neid durch falsche Freunde
Dies sind nur einige Bedeutungen für verschiedene Farben bei Schlangen und was diese symbolisieren. Es gibt noch weitere, spezielle Farben, dies sind jedoch die am häufigsten auftretenden Varianten. Eine Schlange im Bett sollte vom Träumenden immer genauestens analysiert werden – besonders im Hinblick auf sein Sexualleben.