Schwarze Magie und ihre Spielarten wie der Fluch, Schadenszauber, Teufelspakte, Hexenschüsse und viele weitere schadhafte Praktiken sind der Versuch und die Anmaßung sich selbst übernatürlicher Mächte zu bedienen und den Willen des Anwenders durchzusetzen. Unabhängig von der tatsächlichen Mittäterschaft bösartig gesinnter Mächte, zeigt der Versuch bereits eine Verabsolutierung des Willens des Ausübenden.
Schwarze Magie auch Malefica (lat. Übles Werk), Hexenkunst genannt, ist dabei so alt wie die Menschheit und der Glaube an die übernatürliche Welt selbst. Urheber dieser Kunst nahmen dabei verschiedene Stellenwerte und Ränge in den Kulturen und Zivilisationen der Vergangenheit ein. Auch im 21. Jahrhundert gibt es noch viele Regionen der Erde in denen Schwarze Magie zum alltäglichen Leben zählt und hohen Einfluss auf dieses ausübt.
Die Praxis der schwarzen Magie ist weit bezeugt, schon im alten Orient wie Ägypten finden sich zahlreiche Fluchtafeln auf denen die Götter beschworen werden sollen, die Feinde des Fluchenden zu verderben und zu vernichten. In rituellen Zeremonien wurden Opfer dargebracht, wie dem Moloch um mit der Kraft des Gottes Fruchtbarkeit und Glück in der Schlacht zu erhalten.
Aus diesen religiösen Anbetungsszenen entwickelten sich im Laufe der Zeit die Patronage übler Wesenheiten, wie Feuerdschinne, Dämonen, Geister und/oder ähnliche Entitäten. Erst im Laufe der Zeit wurden in den heidnischen Pantheons diese Anbetungsformen abgestoßen. So sind beispielsweise die ältesten archäologischen Ausgrabungen der Anbetung Odins noch voll schamanistischer-dämonischer Symbolen.
Aus den Priestern wurden langsam eigene Kasten ohne, die den Titel „Magoi“ trugen, was sich mit Zauberer, Sterndeuter oder Weisen übersetzen lässt. Später entwickelte sich aus diesen Magoi das, was heute als Hexe oder Hexer bekannt ist.Die Praxis der Schwarzen Magie wurde seit Beginn der Schriftlichkeit des Menschen festgehalten. Diese Zauberbücher, wie das Testament Salomons enthalten Anweisungen, Lehren und Rituale über die Beschwörung und Kontrolle grauenhafter Wesenheiten.
Mit dem Beginn des Druckerwesens vervielfältigten sich auch die Werke und Erfahrungen über Schwarze Magie und Schadenszauber, denn durch Pamphlete und Bücher wurden die Lehren sowie das Wissen über Hexerei und ihre Bekämpfung weit verbreitet. Aber auch Zauberbücher voller schwarzmagischer Rituale fanden schon bald ihre Abnehmer und sind bis heute verbreitet und Gegenstand zahlreicher volkstümlicher Erzählungen wie das sechste und siebte Buch Moses.
Schadenszauber oder Maleficia können auf verschiedene Art und Weise betrieben werden, darunter zahlen Flüche, der Einsatz von Fetischen, bestimmte kulturell-religiöse Zeremonien und Rituale, die unterschiedlich ausgestaltet sein können und sich nicht immer von religiöser Verehrung oder dem „Totbeten“ unterscheiden.
Schadenszauber sind grundsätzlich zerstörerische Praktiken, die das Ziel in Mitleidenschaft ziehen sollen, sei es durch Mehrung von Unglück, physischen oder geistigen Verletzungen, finanziellem Verlust bis hin zum Tod. Dabei wird häufig eine Art Idol bzw. Stellvertreter erstellt, an dem durch das Analogieprinzip Schaden verursacht wird, welcher dann durch den Willen der Person, Dämonen, Geister oder Gott weitergetragen werden soll.
Verschiedene Wirkungen von Schadenszaubern:
Zu den besonderen Arten der Schwarzen Magie zählt die Goëtie eine okkulte, verbotene Form der Teufelszauberei. Diese Abart der Schwarzen Magie konzentriert sich auf die Beschwörung und Kontrolle diverser Dämonen. Sie bildet einen Gegenpool zur Theurgie, der Beschwörung göttlicher Mächte, wie Engel, usw. Unter die Goëtie fällt ebenso die Nekromantie sowie alle anderen Arten der Totenbeschwörung. Ein bekanntes Beispiel ist die Hexe von Endor aus der Bibel.
Während der frühe Neuzeit und den Hexenverfolgungen begann die Feindschaft gegen jegliche Form der Zauberei tausende von Opfern zu fordern. Es war jedoch nicht die Zauberei als solches, sondern der damit einhergehende Gedanke, wie die betreffende Person diese Fähigkeit erhalten habe. Das todeswürdige Verbrechen der Angeklagten lag im Teufelspakt.
Tatsächlich gibt es aus früheren antiken Zeugnissen viele Belege, die zeigen, dass selbst Mönche noch regelmäßig das betrieben, was später als teuflische Hexerei bekannt werden sollte. Diese Entwicklung fand erst durch die Abgrenzung zwischen katholischer und protestantischer Kirche statt.
Gelegentlich herrscht eine Unsicherheit vor, ob Menschen die sich als moderne schwarze Magier oder Heiden bzw. Neuheiden verstehen, mit Satanisten gleichzusetzen sind. Dem ist jedoch nicht so, obwohl es durchaus auch auch Überscheidungspunkte gibt. Der Satanismus unterteilt sich grob in atheistische und theistische Satanisten. Erstere verehren nicht den als Teufel verstandenen Satan, sondern vertreten ein radikal-freies Konzept, ähnlich wie die Gedanken von Friedrich Nietzsche.
Theistische Satanisten, die gleichsam der Sexualmagie nahe stehen, verehren den Teufel als Antigott, als eine bessere Version des christlichen Gottes. Sie sind jedoch anders als die Church of Satan nicht als kirchenähnliche Glaubensgemeinschaft anerkannt. Das Neuheidentum orientiert sich zumeist an volkstümlichen romantisierten Bräuchen, die jedoch andere Ursprünge und Rituale als die der Germanen und Kelten aufweisen.
„Weiße Magie würde lediglich genutzt für gute und uneigennützige Zwecke, während schwarze Schwarze Magie, wie man sich erzählt, nur Anwendung für egoistische oder böse Zwecke finden würde. […] Satanismus ist keine Religion des Weißen Lichts; Es ist eine Religion des Leibes, der Profanität sowie des Fleisches – alles was beherrscht wird von Satan, der Personifikation des Pfades der linken Hand.“ Anton LaVey, Gründer der Church of Satan
Schwarze Magie wird heute grundsätzlich dem sogenannten linken Pfad oder der linken Hand zugeordnet – im Gegensatz zur weißen Magie, die auch als rechter Pfad bzw. rechte Hand bekannt ist. Eine solche distinktive Unterscheidung findet man jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert, davor fanden sich schwarze, als auch weiße Magie häufig in den gleichen Büchern wieder.
Im Bereich der Erfahrungen muss man zudem grundsätzlich zwischen angeblichen Opfern schwarzer Magie und den Erfahrungsberichten von Praktizierenden unterscheiden. Heutige Gemeinschaften von Wicca-Anhängern stehen philosophisch der weißen Magie nahe sowie diversen esoterischen Wegen zur Selbstverwirklichung. Offen Praktizierende der Schwarzen Magie haben oftmals nur einen erschwerten Zugang zu den Glaubensgemeinschaften.
Im Volksglauben gibt es jedoch eine Reihe von Erzählungen, die sich um den Kontakt und die zugeschriebene Macht von Zauberbüchern drehen. Bücher wie das sechste und siebte Buch Mosis oder Herpentils Schwarze Magie, die dem Leser und Anwender Unglück bringen und Entwurzelung bringen sollen.
Diese negativen Erfahrungen drehen sich meistens um Phänomene, welche der Umsessenheit oder Poltergeistphänomenen nahe kommen. Zum zweifelhaften Ruhm der Werke trägt oftmals dazu bei, dass die nur schwerlich zu erhalten sind und scheinbar verborgenes Wissen beinhalten würden, welches nicht in deutscher Alltagssprache vorliege.
Es gibt wie bereits beschrieben, welche verschiedene Unterarten der schwarzen Magie, die in Hollywood und ähnlichen fiktiven Werken gerne mit Dämonenbeschwörung und der Goëtie gleichgesetzt wird. Tatsächlich existieren jedoch auch weltweit Systeme, in denen organisierte Religionen mit dieser Art der Zauberei friedlich koexistieren, wie im Voodoo sowie dem Taoismus.
Abarten des Pfades der linken Hand:
In seltenen Fällen wird auch die Sexualmagie zur Schwarzen Magie gerechnet, dies ist aber umstritten. In der Regel wird sie als eigenes Feld zwischen Weißer und Schwarzer Magie angesiedelt und wird nach der Art des Nutzens beurteilt.
Zaubersprüche der Schwarzen Magie im Sinne von Zeremonien, Ritualen oder Beschwörungen lassen sich in sogenannten Grimoires finden. Diese Abhandlungen über die Schwarze Magie sind voller Anweisungen, Rezepte und Sprüche aus verschiedenen Überlieferungen und Epochen, um durch den Willen des Anwenders sowie dienstbare Geister die Welt zu formen.
Bedeutende schwarz-magische Grimoires:
In solchen Büchern lassen sich oftmals noch Rituale finden, die ansonsten vergessen werden würden. Das interessante liegt in der Urheberschaft denen diese Werke zugeschrieben werden – oftmals aus dem Volksglauben stammend und von einfachen Priester verfasst, wurden sie Größen wie den Päpsten oder auch Napoleon Bonaparte zugeordnet. Ein besonders eifriger Schreiber soll der historische Faust und König Salomon gewesen sein.
In solchen Grimoires finden sich diverse Beschwörungen und Anrufungen. Wer dem Hebräischen mächtig ist und über die korrekte Aussprache verfügt, der soll mit ihrer Hilfe angeblich große Vorteile erlangen können, im beruflichen, wirtschaftlichem, aber auch partnerschaftlichem Kontext.
Der Text des Rituals:
„רוח הלהבה השחורה עולה! הרס את אויבי והגן על יקיריי. הנרות האדומים מגנים עלי. השחור מחבר אותי איתך. רוח הלהבה השחורה, הכוח שלך מרים אותי.“
Der Zauberer steht dabei in einem abgedunkelte Raum und vor einem Altar auf dem zwei rote Kerzen sowie eine schwarze Kerze stehen. Neben ihm befindet sich eine Räucherschale sowie ein kleines Stück Papier. Zunähst zündet der Magier die kerzen an und flüstert dabei den oben zitierten Spruch.
Im Anschluss sitzt sich der Anwender vor den Altar und beginnt mit dem Text zu meditieren. Daraufhin wiederholt er ihn 11 mal und öffnet wieder die Augen. Schließlich verbrennt er etwas Wermut in der Rauchschale. Zuletzt spricht er den Text drei weitere Male und wartet dann auf das Erscheinen des Geistes, um ihm zu befehlen.
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