Tarot – Antwort auf die Frage nach der Zukunft oder Lebenshilfe?

Schon seit dem Beginn der Menschheit gibt es einen tiefen, sehnsüchtigen Drang nach der Erkenntnis. Im Fokus steht entweder die Erkenntnis des Selbst, sprich der inneren Erkenntnis oder die, die nach einem Verstehen des Äußeren strebt.

Dieser Wissensdurst richtet sich nicht nur nach dem Hier und Jetzt, sondern auch in die Zukunft. Das moderne Tarot hat dabei eine Vielzahl an unterschiedlichen Iterationen hinter sich, welche seine moderne Gestalt prägten.

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Was ist Tarot?

Das moderne Tarot besteht aus der sogenannten kleinen und großen Arkana, die insgesamt 78 Spielkarten bilden. Arkana leitet sich vom lateinischen Arcanum ab, was „Geheimnis“ bedeutet. Arcanum basiert auf der Wurzel „arca“, was auf den Inhalt einer verschlossenen Kiste zurückgeht. Die Füllung ist dem äußeren Betrachter unbekannt und somit ein abgeschlossenes Geheimnis. Tarot wird heute in erster Linie entweder als (tiefen-)psychologische oder divinatorische Kunst betrieben.

Die kleine Arkana umfasst dabei die 56 Farbkarten, die sich in die vier Farben des Tarot unterteilen. Traditionell sind dies Stäbe, Münzen, Kelche und Schwerter. Jede Farbe verfügt dabei über 14 verschiedene ihr zugeordnete Karten, darunter zehn Zahlenkarten (2-10 und Ass) sowie vier Bildkarten (Page, König, Dame, Bube/Ritter). Dem gegenüber steht die große Arkana, welche aus 22 individuellen Trümpfen besteht, die von 0 bis 21 oder 1 bis 22 reichen.

Was versteht man unter Divination?

„Lassen Sie uns gemeinsam in Ihre Zukunft schauen!“ Dieser Satz kommt wohl vielen Menschen bekannt vor. Kartenlegen, insbesondere Tarot, wird in der Gesellschaft immer noch oft mit dem allgemeinen Begriff der Divination in Verbindung gebracht.

Darunter versteht man das Wahrsagen, Weissagen oder auch die Zukunftsvorhersage. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Wahrsagen unmittelbar mit Kartenlegen und insbesondere den Tarotkarten verbunden und oft abwertend als „Wahrsagerei“ bezeichnet.

Sehr auffällig ist hierbei jedoch die Tatsache, dass sich in der Gesellschaft zum größten Teil eine konkrete Vorstellung zu dieser Kombination etabliert hat: „Wahrsagerei“ wird zumeist von einer Person – für die Öffentlichkeit verborgen – durchgeführt. Dort werden dann umgangssprachlich, die Karten gelegt bzw. ein Fachmann oder Expertin sagt mit den Karten die Zukunft voraus.

Mythische Ursprünge der Tarotkarten: Fakt oder Fiktion?

tarot-bedeutung-und-deutungDem Tarot werden von verschiedenen Seiten unterschiedliche mythologische Hintergründe und Ursprünge nachgesagt. Diese ins spirituell-religiöse und kabbalistische gehenden Hintergründe sind dabei Gegenstand zahlreicher Fiktionen und Spekulationen.

Einige Esoteriker behaupten, dass die Spielkarten aus Indien stammen sollen, viele Anhänger der Lehre Aleister Crowley, einem einflussreichen Mitglied des „Hermetic Orders of the Golden Dawn“, folgen dessen legendarischer Erzählung, dass die ersten Tarotkarten vom ägyptischen Gott der Weisheit und der Magie Thoth stammen. Einzelne Okkulisten wie Eliphas Lévi erkannten den Ursprung des Tarot in der jüdischen Kabbala.

Die Herkunft der Karten wird dann in den Hieroglyphen bzw. den ägyptischen Pyramiden vermutet. Auch der Name „Tarot“ soll sich von der Gottheit ableiten. Andere einflussreiche Esoteriker führen den Ursprung der Tarotkarten auf das mythische Atlantis zurück, ohne dabei Beweise für ihre Theorien liefern zu können. Tatsächlich macht für viele Menschen diese Mythisierung des Tarots einen nicht geringen Bestandteil des Interesses an den Karten aus.

Eine interessante französische Legende, die nachweislich auf den Mystiker Papus zurückgeht, sieht den Ursprung des Tarots in der Furcht der Ägypter vor ihren Feinden. Im Wissen, dass diese selbst die mächtigsten Bauwerke zum Einsturz bringen könnten, sollen sie dem Laster ihr mystisches Wissen in Form von Spielkarten übereignet haben, um es vor einem Verlust zu schützen.

Eine Geschichte der Tarotkarten

Die Tarotkarten gehören zur Gattung der Tarock-Spielkarten. Tarock bezeichnet eine ganze Familie von Kartenspielen, die auf eine gemeinsame, historisch gesicherte Urform zurückgehen. Erste Kartenspiele fand man archäologisch nachgewiesen in Korea und China. Sie stammen aus dem dem 12. Jahrhundert nach Christus und wurden wahrscheinlich anfangs nur zu Glücksspielen eingesetzt.

Ausgehend von China fanden die Karten ihren Weg über die Seidenstraße durch Indien nach Arabien und der Levante, wo sie von den muslimischen Sultanen und Kalifen in Vorderasien etabliert wurden. Während der Kreuzzüge kamen die europäischen Ritter, Adlige, Händler und Drucker mit den Spielkarten in Kontakt, die sie bei ihrer Rückkehr nach Europa mit in ihre Heimat brachten. Zunächst verbreiteten sie sich durch die Ritter in Frankreich und den aufstrebenden italienischen Stadtstaaten.

Auf ihren langen Wegen entwickelten diese Reisenden verschiedene Anwendungen der mitgebrachten Karten, was sich in den kirchlichen Bannsprüchen gegen das Glücksspiel zurückverfolgen lässt. Schon wenige Jahrhunderte später, ungefähr in der Mitte des 15. Jahrhunderts (1425),  entwickelten italienische Kartenmacher dann das Tarock-Spiel. Tarock leitet sich dabei von den dem neu etablierten System der „Trümpfe“ bzw. ital. „Trionfi“ ab.

Liste der Trümpfe im Tarot bzw. Tarock:

Einige der Trümpfe tragen in verschiedenen Decks und Tarot-Sätzen unterschiedliche Namen, die Bedeutung bleibt jedoch üblicherweise die Gleiche.

  • 0/I/XXII Der Narr (Unterschiedliche Angaben abhängig vom jeweiligen Tarot-Deck)
  • I Der Magier
  • II Die Hohepriesterin / Die Päpstin / Juno
  • III Die Herrscherin / Die Kaiserin
  • IV Der Herrscher / Der Kaiser
  • V Der Hierophant / Hohepriester / Der Papst / Jupiter
  • VI Die Liebenden
  • VII Der (Streit-)Wagen
  • VIII Die Gerechtigkeit
  • IX Der Eremit / Einsiedler
  • X Das Rad des Schicksals
  • XI Die Kraft
  • XII Der Gehängte
  • XIII Der Tod
  • XIV Die Mäßigkeit
  • XV Der Teufel
  • XVI Der Turm
  • XVII Der Stern / die Sterne
  • XVIII Der Mond
  • XIX Die Sonne
  • XX Das Gericht
  • XXI Die Welt

Durch die Einführung der Trümpfe kam es zu einer rapiden Verbreitung von einzelnen Spielarten sowie verschiedensten Blättern. Mit der gestiegenen Popularität teilten sich die Karten in diverse Varianten, wie das deutsche, französische, spanische sowie viele weitere Blätter aus, von denen die drei Genannten die größte Verbreitung erfuhren. Die größte Welle an Kartenspielen schwappte dabei beginnend ab dem 17. Jahrhundert von Frankreich in die deutschen Lande über.

Esoterische Deutungsweisen der Karten im Tarot

Trümpfe machen den Unterschied aus

Im Unterschied zu konkurrierenden Kartenspielen konnte das Tarot durch die Trümpfe eine große Spielerschaft an sich binden. Zugleich entwickelte sich der Narr als ein Spielelement, welches zusätzliche Sonderregeln mit sich brachte und die Komplexität des Spiels erhöhte.

Im deutschen Raum galten zunächst ausschließlich die Trumpfkarten als Tarock. Als Zentrum des Kartenspiels galten zu dieser Zeit vor allem französische Städte, wo sich regionale Varianten, wie Bassette, Pharo, Piquet sowie L´Hombre entwickelten.

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Die Blütezeit des Tarots und der Beginn der esoterischen Deutungsweise

Im europäischen Barock erlebte das Tarot eine enorme Blütezeit, die fast 100 Jahre andauerte und von 1730 bis 1830 anhielt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kurz vor der Jahrhundertwende begannen die ersten Wahrsager das Tarot zur Divination anzuwenden. Erstmalig tritt in diesem Zusammenhang auch der Begriff des „Tarots“ innerhalb der deutschen Sprache auf. Das ursprüngliche Spiel wird heute vor allem noch in Ost- bzw. Südeuropa sowie Frankreich gespielt.

International bis heute bedeutsam, wurde ab dieser Zeit jedoch die esoterische Auslegungs- und Nutzungsweise des Tarot, die ab diesem Moment durch eine Aura der geheimen Lehre eine Verklärung erfuhr. Dazu hat auch beigetragen, dass sich eine Konkurrenz gegenüber den Tarockkartenspielen in Form der doppelköpfigen Spielkarten entwickelte. Zu den erfolgreichsten Wettbewerbern zählen die noch heute weit verbreiteten Spiele, wie Skat, Whist, Bridge, Canasta und Rommé.

Erste Hinweise auf eine Nutzung von Karten als Orakel bzw. Wahrsageobjekt, findet sich bereits in italienischen Losbüchern. Schriftliche Zeugnisse, wie das Losbuch des italienischen Renaissance-Künstlers Francesco Marcolino da Forlì, wurden bereits 1540 in Vendig abgedruckt. In dem „Garten der Gedanken“ (ital. Original: „Giardino di pensieri“) wurde der Leser angeleitet mithilfe durch das Ziehen Tageskarten Antworten und Deutungen auf seine Lebensereignisse zu finden.

In diesen Losbüchern wird auch ersichtlich, weswegen viele Menschen einen älteren Ursprung des Tarots vermuten, wurden doch Aussagen zu den Karten in die Münder antiker Philosophen, wie Platon oder Epimenides gelegt, sodass Laien annehmen musste, es handle sich um echte Stellungnahmen.

Im Tarot sind Symbole der Schlüssel zu den „versteckten“ Inhalten

tarot-karten-legen-archetypen Das Wort „Symbol“ leitet sich ab von den griechischen Wörtern „(gr. συμβάλλειν) sym-bállein“, was auf Deutsch so viel wie „zusammen werfen“ bedeutet. Ein Symbol war ursprünglich das Zeichen der Verbundenheit oder eines Vertragsabschlusses zwischen zwei oder mehr Partnern. Tonscherben wurden auf den Boden geworfen und bildeten so verschiedene Bruchstücke, die man wieder zusammenfügen konnte.

Die beiden Bruchstücke sind dabei der Schlüssel zum Verständnis. Das Wort wurde im übertragenen Sinne zum Zeichen des ursprünglichen Bundes und ersetze diesen. In einem Symbol sind also tiefer gehende Hinweise, Ereignisse, Zeichen, Symbole, Gefühle versteckt, die für den Nicht-Eingeweihten nicht verständlich sind. Als Konzept durchziehen Symbole praktisch das gesamte moderne Leben von der Religion über die Politik bis hin zum Freizeitbereich und der Wissenschaft.

Innerhalb des Tarot kommen die unbewussten im Menschen verankerten Erinnerungen bzw. Gefühlswelten von den ursprünglichen Archetypen bildhaft zur Geltung. Archetypen (altgr. Ἀρχέτυπον, dt. Archétypon) sind ein Urbild bzw. Original bzw. Ein tief sitzendes psychologisches Vorstellungs- und Handlungsmuster, welches in jedem Menschen vorkommt.

An dieser Stelle zeigen sich auch deutlich die Unterschiede zwischen wahrsagerischer Deutung und tiefen-psychologischer Betrachtung. Da gerade in der romantischen Zeit des 19. Jahrhunderts Symbole eine esoterische Hochkonjunktur hatten, verbanden sich in dieser Zeit die Elemente hinter der Deutung vielfach mit dem Tarot als Medium der Devination an sich.

Astrologische und elementare Symbol-Bedeutungen im Tarot

Den Farben werden dabei traditionell die vier westlichen Elemente zugeordnet. Rot steht dabei für das Element des Feuers, Blau ist dem Wasser zugeordnet, Gelb ist die Symbolfarbe der Luft und Grün symbolisiert die Kräfte der Erde. Ebenso verbinden sich die Symbole der Bildkarten mit denen der Elemente, die im Sinne der antiken Philosophie die Essenz der Welt bilden.

Die Kelche stehen für das Element des Wassers, als solche werden sie mit den Gefühlen, der Psyche, dem sozialen und künstlerisch-kreativen Bereich in Verbindung gebracht. Schwerter repräsentieren die Luft. Schwertkarten zeigen Themen aus den positiven Bereichen Verstandeskraft, Intellekt sowie Abstraktion, aber auch negative Aspekte wie Unruhe, Konflikt, Zwietracht und Veränderung.

Stäbe symbolisieren das Feuer. Als Insigne der Herrschaft repräsentieren die Stäbe Dynamik und Aktivität, aber auch die Durchsetzung von Möglichkeiten. Feuer ist ein Zeichen von entschlossener Willenskraft.

Als letztes Bildsymbol sind Münzen stellvertretend für die Erde. Münzen stehen wie das Geld für die materielle Welt, aber auch zugleich für die wertvollen Kräfte der Erde wie Fruchtbarkeit und Arbeitsamkeit. Münzen können jedoch auch Beständigkeit, Pragmatismus sowie Sturheit bedeuten.

Die Ursprünge des modernen Bilder-Kanons

Die ältesten, populären Tarot-Karten stammen dabei aus der Kartenmanufaktur des Nicolas Conver aus Marseille. Der Ursprung der Bilder liegt in lokalen Holzstichen und sind lediglich mit gelben, grünen, blauen und roten Farben koloriert. Die erste Variante entstand dabei wahrscheinlich bereits zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Das heutige Deck geht mutmaßlich auf eine Variante von 1760 zurück.

Bekannte moderne Tarot-Sätze und -Varianten:

  • Marseille-Tarot
  • Oswald-Wirth-Tarot
  • Rider-Waite-Tarot
  • Crowley Thoth / Harris Tarot

Davon abzugrenzen, sind Tarot-Decks, wie das LeNormand-Deck oder Kipperkarten, etc., die ursprünglich keine Variante eines Tarock-Decks darstellten, sondern als Wahrsage-Karten ihren Ursprung haben. Entweder wurden diese Karten adaptiert und auf das Tarock angepasst oder sie bilden lediglich einen Teil des Tarot-Spektrums ab bzw. wurden nachträglich durch verschiedene Künstler erweitert.

Heute haben sich tausende verschiedene Tarot-Decks entwickelt, die jeweils ihren eigenen Schwerpunkt haben, der sich mitunter stark von den ursprünglichen Bedeutungen der Bildkarten und Trümpfen unterscheiden. Vielfach finden sich häufig dort noch weitere symbolische und esoterische Bildzeichen, die aus anderen Bereichen der Esoterik, wie der Kabbala, dem I-Ging u.a. stammen.

Können Tarotkarten zur Divination bzw. für Prognosen über die Zukunft genutzt werden?

Der Markt des Hellsehens boomt auch noch im 21. Jahrhundert. Tatsächlich steigen die jährlichen Ausgaben für diese Art von Lebenshilfen. Tausende Menschen fragen täglich bei (selbsternannten) Wahrsagern und Kartenlegern nach, ob sie mithilfe des Tarots ihnen die Zukunft auslesen und damit durch den Alltag bzw. bei schwierigen Lebensentscheidungen helfen können.

Dazu kommt, dass viele Anbieter solcher Legungen, vor allem bei telefonischen Legungen, die Anrufer mit vorgefertigten Legungen abspeisen und Aussagen bezüglich ihrer eigenen divinatorischen Fähigkeiten sowie „tatsächlichen“ Aussagen über die Zukunft treffen, die nicht gedeckt werden können – dennoch aber sehr hohe Summen für die Nutzer kosten. Betrug ist also in diesem Metier weit verbreitet und zerstört die Reputation des Tarots.

Dazu kommt, dass es durchaus neue Teile der Thelema, satanischen- oder neugeistigen Bewegung gibt, die dem Tarot eine geradezu übernatürliche und wirkmächtige Kraft unterstellen. In einem solchen Tarotdeck würden sich durch die Symbole die ganze Weisheit bzw. die Geheimnisse der Welt und seiner universellen Grundsätze widerspiegeln.

Wie erklärt sich die scheinbare Wirkung der Zukunftsprognosen des Tarot?

Viele Ergebnisse einer Tarot-Lesung scheinen sich trotz aller berechtigten Kritik an der Diviniation dennoch zu erfüllen. Daher bleibt durchaus die berechtigte Frage bestehen, weswegen sich die dort gestellten Prophezeiungen letztlich erfüllen. Es gibt jedoch durchaus Erklärungsmuster, die diesen scheinbaren Widerspruch auflösen können.

  • Eine mögliche Erklärung liegt in der psychologischen Deutung der im Tarot enthaltenen Archetypen. Innerhalb der psychologischen Betrachtungsweise wird in der Legung projektives bzw. assoziatives Verhalten erkannt. Die Legung und Deutung ist daher als Spiegel von inneren und äußeren Prozessen zu sehen. Das Tarotbild stellt in einem solchen Fall eine Art Gleichnisbild der Lebenssituation dar.
  • Das Tarot ist dann lediglich ein Spiegelbild der subtilen, emotionalen Reize, welche mit den Befindlichkeiten der Person abstrakt im Zusammenhang stehen. Der Sinn und die Gedanken der Person werden also von dieser in das Tarot übertragen und selbst mit Inhalt gefüllt. Tarot ist hierbei eher ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis und Selbstvergewisserung. Diese Vorgehensweise wird dabei auch von einigen Psychologen im therapeutischen Kontext eingesetzt.
  • Konträr dazu sieht die esoterisch-spirituelle oder magische Erklärung im Tarot eine manifestierte „Synchronizität“. Gleichzeitig auftretende Ereignisse, stehen dabei nicht in einem streng kausalen, sondern in einem inhaltlich sinnvollen Zusammenhang. Zwischen einer ernstgemeinten Legung und den Ereignissen im Leben besteht also unmittelbar eine spiegelhafte Verbindung, die über bloße Reminiszenz hinausgeht. Als Urheber dieser These gilt der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung.

Gleichgültig, wie man für sich selbst die Wirkungsweise erklärt, bleibt am Ende die Frage offen, was man aus einer Legung des Tarots für sich selbst erfahren hat und diese Erfahrung sowie Selbstreflexion kann einem weder eine Psychotherapie noch eine Divination abnehmen.

Leider zerstreuen die, wie oben erwähnten, berechtigten Zweifel an der Möglichkeit des Hellsehens durch Tarot-Karten die psychologische Methodik. Einen Zweifel, von dem auch der deutsche Tarot-Verband nicht verschont bleibt.

Wo kann man sich seriös über das Tarot und seine Deutungsweise informieren?

tarot-verband-verein-deutschland Aufklärung über Tarot geben zahlreiche Bücher der seriösen Fachliteratur, jedoch vor allem auch der Tarot e.V., der größten deutsche Tarotverband seit 2003. Dieser verfügt über eine eigene und psychologisch-orientierte Definitionsweise des Tarot. Hierbei ist zunächst ein kurzer Überblick über die Fakten des Tarot sinnvoll. Jede Karte hat vielschichtige Bedeutungen, die in Tarot Ausbildungen erlernbar sind.

Anstatt das „Wahrsagen“ als Kernelement der Definition zu nutzen, macht für den Tarot e.V., dass Tarot die Wahrheit bewusst. Wie bei einem Coaching kann Tarot Selbsterkenntnis fördern bzw. erst entfachen und richtungsweisend für das Leben des Beratungsteilnehmers sein. Der Tarot e.V. nutzt Tarotkarten ausschließlich zur symbolischen Deutung, die richtungsweisend für jeden Ratsuchenden sein soll.

Tarot bietet Hilfe zur Selbsthilfe an. Es gibt kein unausweichliches Schicksal. Dieses wird jedoch noch oft fälschlicherweise angenommen und hält einige Menschen von Tarot fern. Des Weiteren gibt es außerdem keine absoluten Situationen „vorauszusehen“, in der sich die Person, die sich beraten lässt, hoffnungslos ausgeliefert aus einer Tarot Beratung kommt.

Es treten in der Beratung oft Fragen zu Entscheidungen auf, die sich in der Kartenlegung mit den dazu passenden Karten widerspiegeln. Der oder die BeraterIn versucht mit besten Wissen und Gewissen, bei der Entscheidungsfindung zu helfen, spricht dabei jedoch nur Empfehlungen aus. Es drohen keine Katastrophen oder negative Schicksalsschläge, wenn die Ratschläge aus der Beratung nicht angenommen werden.

Wie arbeitet der Tarot e.V.?

der-tarot-verband-e-v Letztendlich ist eine Tarot Beratung eine wunderbare Möglichkeit, mehr Klarheit zu erlangen. Die Entscheidungsmacht sowie die volle Eigenverantwortung ist sowohl vor, während als auch nach der Tarot Beratung bei den Ratsuchenden.

Der Tarot e.V. wurde von Hajo Banzhaf (1949-2009) und Brigitte Theler (1959-2007) 2003 gegründet und setzt sich seitdem für eine professionelle, seriöse und vor allem verantwortungsvolle Beratertätigkeit ein. Dieses wird durch die Etablierung von Standards für seriöse Kartenberatungen und Stärkung von Vertrauen durch unseren Ehrenkodex und Beraterprüfungen umgesetzt.

Durch seine Arbeit trägt der Verein außerdem zur stetigen Verbesserung des Ansehens und Wissens über Tarot bei. Der Ehrenkodex, den jedes Mitglied vor Eintritt in den Verein unterschreiben muss, legt fest, dass keine absoluten Aussagen und vor allem keine Aussagen zu Tod, Gesundheit oder Rechtlichem gegeben werden dürfen, da einem solchen Tarotberater dazu die Kompetenz fehlt.

Zusätzlich hat jedes Mitglied die Möglichkeit, eine Tarotprüfung zu durchlaufen, um sich ein zertifiziertes Siegel „geprüfte(r) Tarotberater/in“ zu holen. In dieser Prüfung wird auch die Einhaltung des Ehrenkodexes überprüft sowie das Verhalten des Beraters/der Beraterin gegenüber dem Kunden. Hier spielen z.B. Einfühlungsvermögen, Neutralität und Professionalität eine Rolle.

Ein Wort des Tarot e.V.:
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Mit diesem kleinen Einblick in die Arbeit versucht der Tarotverein den Klischees und Vorurteilen entgegenzuwirken. Sollte sich nun ein wenig Neugier und die Bereitschaft, Tarot kennenzulernen aus diesem Beitrag entwickelt haben, so verleiht dies der Arbeit des Tarotvereins weiterhin einen Sinn. Der Verein glaubt daran, dass Tarot Schritt für Schritt den abwertenden Stempel der Wahrsagerei verliert und zukünftig an Wert gewinnen wird.

Tarot – Relikt der Vergangenheit oder Coaching Element?

Nach all den wissenswerten Fakten über die Entstehung und die Anwendbarkeit des Tarots, könnten dennoch manche Leser die Nutzung des Kartenspiels für die Divination oder die Psychotherapie für ein Relikt der Vergangenheit halten. Karten mit „mystischen“ Symbolen scheinen ein Kind der unaufgeklärten Zeit zu sein und kein Teil der Moderne. Eine solche Denkweise greift aber, wie bei vielen anderen Traditionen auch, zu kurz.

Tarot kann nämlich nicht nur zum Wahrsagen genutzt werden, wie oben erläutert, sondern auch eine Anwendung in der Erfolgs- und Lebenscoachinghilfe finden. Auch in der Zukunft kann das Tarot gerade in dieser Sparte, die in der Gesellschaft seit Jahren an Popularität gewinnt, eingesetzt werden. Der Grund für diese zeitlose, universelle Anwendbarkeit liegt in der Zeitlosigkeit der im Tarot verarbeiteten Archetypen.

Diese Archetypen beinhalten nach C.G.Jung das kollektive Unbewusste der Menschheit und damit eine unserer Spezies inhärente Sammlung an Eigenschaften. Mithilfe des Tarots wird es so möglich in eine tiefere, seelische Struktur vorzustoßen, die mit einer universellen Symbolsprache arbeitet. Die Karten werden dann als Instrument von Coachingprozessen genutzt. Im Mittelpunkt stehen die individuellen Bedeutungen der Tarotkarten, die kreativ, spielerisch und intuitiv zur Selbsterkenntnis anleiten sollen.

Elemente des Tarot-Coachings:

  • Partnerschaftlicher Dialog
  • Selbstverantwortung bleibt erhalten
  • Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe
  • Bewusste Reflexion der Symbole der Karten
  • Tiefe innere Einsicht in die eigene Gefühlswelt

Eine solche Coaching- bzw. Einzelsitzung ist also ein Gespräch, welches im Zentrum sich um entwicklungsbezogene Fragestellungen dreht. Der Coach ermutigt in einem solchen Fall die Auseinandersetzung mit den abgebildeten Symbolen, er drückt sie dem Fragenden nicht auf. Stattdessen steht die Sammlung von Verarbeitung von Informationen im Vordergrund, erst in einem zweiten Schritt folgt dann eine traditionelle Legung, wodurch das zuvor gesagte hinterfragt wird. Damit wird eine innere Auseinandersetzung herbeigeführt und Sichtweisen herausgefordert.

Zum Abschluss

Abschließend sei auf den deutschen Philosophen, Lyriker und Ästhetiker Friedirch Theodor von Vischer verwiesen, der von 1807 bis 1887 lebte. Er erkannte, dass jegliche Art der Hellsicht auf dem aufbaut, was wir heute das Potenzial jedes Menschen nennen würden. Eine Kraft, die Zukunft zu verwirklichen, die jedem Menschen zugänglich ist und wobei mitunter auch das Tarot helfen kann.

„Orakel, Wünschelrute, Pendel und meinetwegen auch Tarotkarten sind bloß die Verstärker, die Lautsprecher für etwas, das bereits in uns schlummert, aber dessen Impulse zu ungewohnt sind, als daß wir sie inmitten des Lärms in unseren Köpfen wahrnehmen würden.“
Friedrich Theodor von Vischer

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